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Umschlag-Kapazität reicht bis zu 5000 Waggons pro Tag
Umschlag-Kapazität reicht bis zu 5000 Waggons pro Tag
Dafür müssen Disponenten jedoch Abfertigungszeiten verkürzen
Einst war der Güterrangierbahnhof Osterfeld-Süd der größte
Europas. Mit einem Kostenaufwand von 77 Millionen Euro will die "Deutsche
Bahn AG" ihn reaktivieren und bis auf 60 Richtungs- und Stellgleise ausbauen.
Anschließend sei Osterfeld-Süd nach Hamburg-Maschen, München-Nord und Hamm als viertgrößte Zugbildungsanlage in Deutschland, betonte Manfred Pietschmann, Pressesprecher der "Deutschen Bahn AG". Nach den Modernisierungsarbeiten - dies erklärten auch der für den Ausbau zuständige Dipl.-Ing. Klaus Dieter Müller und Peter Rosin, Vertreter der "DB-Cargo" - seien alle Rangieraufgaben auf dem Bahnhof Osterfeld-Süd onzentriert.
1500 Waggonzusammenstellungen auf dem Rangierbahnhof Oberhausen-West in Lirich werden eingestellt und gleich mit nach Osterfeld verlegt. Das Osterfelder Verteilzentrum werde eines Tages sogar bis zu 5000 Waggons bewältigen und umschlagen können, wenn es den Disponenten gelinge, die Abfertigungs- und Fahrplanzeiten zu verkürzen. Die Liricher sollen mehr Ruhe nekommen, weil Oberhausen-West nur noch als "Parkbahnhof" neu zusammen gestellter Güterzüge dient.
Der neue Zugbildungsbahnhof an der Hofstraße soll ebenfalls mehr Ruhe
einfahren. Elektronik und Hydraulik arbeiten an den Ablaufgleisen zusammen.
Sie bremsen die Güterwagen, bringen sie auf eine so langsame Fahrt, dass
sie den letzten Wagen des Zuges nur noch leicht anticken. Auf diese Weise soll
der Lärmpegel im Vergleich zu früheren Zeiten auf mehr als die Hälfte
gesenkt werden.
Die Modernisierung der vorhandenen Anlagen sei erforderlich, betonen die Bahnplaner.
Außerdem müssen für die Erweiterung bis zu 5000 Meter Gleise
neu gelegt werden. Zusätzlich sind 32 neue Weichen unausweichlich.
Von Osterfeld-Süd aus werden bald alle großen Industrieunternehmen
des gesamten Ruhrgebiets und des Niederrheins mit Güterwagen versorgt,
blicken die Verantwortichen der Bahn in die Zukunft.
Der Sprecher der Bürgerinitiative "Betuwe - so nicht", Manfred
Flore, befürchtet, dass notwenige Lärmschutzmaßnahmen entlang
der Zulaufstrecken für den neuen Güterzug-Knoten nicht berücksichtigt
und das Gefahrenpotential sich erhöhen werde.
Wie groß die Zahl der Güterzüge sein wird, die später zusätzlich
auf der Köln-Mindener Strecke unterwegs sein sollen, darüber hat die
Deutsche Bahn AG bisher keine Daten veröffentlicht.
hesto.
WAZ 18.06.2002 / LOKALAUSGABE / ESSEN
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