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Betuwe-Linie soll 2010 fertig sein

Die Ausbau-Abschnitte des 21,5-Milliarden-Projekts wurden vorgestellt. Ab Frühjahr sollen die Planungsbüros arbeiten. Hochgeschwindigkeit ist lediglich eine Option.

Die Pläne für die Betuwe-Linie der Bahn werden konkreter. Bis Ende 2006 (ursprünglich 2005) wollen die Niederländer fertig sein und dann 120 Züge in jede Richtung fahren lassen. Bis 2010 wollen die Deutschen nachziehen. Diese und weitere Informationen gab es beim gestrigen Treffen der niederrheinischen Betuwe-Arbeitsgruppe in Rees, zu deren neuem Vorsitzenden die beteiligten Kommunen, Verbände und Bürgerinitiativen den Reeser Bürgermeister Dr. Bruno Ketteler wählten. Er löst seinen in den Bundestag gewählten früheren Voerder Kollegen Dr. Ulrich Krüger ab.

Im Auftrag der Deutschen Bahn AG stellte der Anlagenmanager Dipl. Ing. Gregor Janßen den Zeitplan für den Ausbau der 72,6 Kilometer langen Strecke zwischen Oberhausen und der Landesgrenze mit acht Bahnhöfen, sechs Haltepunkten und 53 Bahnübergängen vor. Möglichst bis zum Frühjahr sollen die Aufträge an mehrere Planungsbüros gehen, die nahezu ortsgleiche Abschnitte der als ABS 46/2 bezeichneten Strecke bearbeiten.

Das Projekt umfasst drei Stufen. Die erste Ausbaustufe, der Knoten Oberhausen, soll bis 2005 fertig sein und 104 Millionen Euro kosten. Die zweite Stufe umfasst bis 2006 die Strecke Oberhausen-Emmerich mit einem elektrischen Stellwerk in Oberhausen und einem Zentralrechner in Emmerich sowie einer "Kapazitätsverdichtung", wonach der Bahnverkehr in zeitlichen Blöcken erfolgt. Kosten: 112 Millionen Euro.

Der dreigleisige Streckenausbau, Thema der Stufe drei, ist inzwischen allgemein selbstverständlich. Das dritte Gleis wird wechselnd auf der Ost- oder Westseite (in Mehrhoog westlich) der bestehenden zwei Gleise errichtet, zudem soll es an neuralgischen Punkten Ausweichgleise geben. Der Güterverkehr soll auf dem mittleren Gleis abgewickelt werden. Inklusive Lärmschutz wird diese Stufe 783 Millionen Euro kosten. Auch dann gelte noch die jetzige Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h, sagte die teilnehmende Hamminkelner SPD-Politikerin Gunhild Sartingen. Die Hochgeschwindigkeitspläne (200 km/h) seien lediglich eine Option für Stufe vier. Die Gesamtinvestition für alle Bauabschnitte beträgt 1,25 Milliarden Euro.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe müssten auch in der Planungsphase mit einer Stimme sprechen, betonte Sartingen. Für die Bahnhofstraße in Mehrhoog hofft sie auf eine Trog-Lösung. (jo/ha)


NRZ 21.01.2003 / LOKALAUSGABE / WESEL

 


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