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Güterzüge rollen endlos über den Osterfelder Berg
Bahn investiert 77 Mio Euro in riesigen Zugbildungsbahnhof
Einst war der Güterrangierbahnhof in Osterfeld-Süd der größte in Europa. Dies galt für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und kurze Zeit danach. Von 2003 an bis Ende 2004 wird dieser Güterbahnhof mit einem Kostenaufwand von 77 Mio von der Deutschen Bahn wieder aktiviert und bis auf 60 Richtungs- und Stellgleise ausgebaut.
Wie Manfred Pietschmann als Pressesprecher der Deutschen Bahn gestern erklärte,
werde Osterfeld-Süd nach Hamburg-Maschen, München-Nord und Hamm dann
als viertgrößte ugbildungsanlage in Deutschland gelten. Nach den
Modernisierungsmaßnahmen, dies erklärten auch der für den Ausbau
zuständige Dipl.-Ing.
Klaus Dieter Müller und der Vertreter der DB-Cargo, Peter Rosin, alle Rangieraufgaben
auf dem Bahnhof Osterfeld-Süd konzentriert.
Die 1500 Waggonzusammenstellungen auf dem Rangierbahnhof Oberhausen-West in
Lirich, werden eingestellt. Diese Rangiervorgänge werden nach Osterfeld
verlegt, so dass künftig in Osterfeld über 3000 Waggons zu Zügen
zusammengestellt werden können. Die Osterfelder Anlage wird eines Tages
sogar bis zu 5000 Waggons bewältigen können, wenn die Abfertigungs-
und Fahrplanzeiten verkürzt werden können. Oberhausen-West wird nach
dem Osterfelder Ausbau als "Parkbahnhof" zusammengestellter Güterzüge
genutzt. Hier werde also Ruhe einkehren.
Nun, der neue Zugbildungsbahnhof an der Hofstraße wird auch mehr Ruhe
erfahren. Die Zeiten des Hemmschuhs", der einst die abrollenden Waggons
vor dem Zusammenknall abbremste, sind vorbei. Heute sind es elektronisch gesteuerte
und hydraulisch betriebene Bremsanlage, die wesentlich leiser funktionieren,
die Güterwagen abbremsen. Und zwar auf eine so langsame Fahrt bringen werden,
dass sie den letzten Wagen des Zuges nur noch leicht noch anticken. Dadurch
kann der Lärmpegel im Vergleich zu früheren Zeiten auf über die
Hälfte gesenkt.
Die Modernisierung der vorhandenen Anlagen ist dringend erforderlich. So stammt
z. B. das
unter Denkmalschutz stehende Auflaufstellwerk Süd aus dem Jahre 1928. Außerdem
sollen hier
sechs vorhandene Stellwerke durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt werden.
Durch
die Erweiterung müssen auch rund bis zu 5000 m Gleise gelegt werden. Zusätzlich
sind 32 neue
Weichen erforderlich.
Dieser Neu- und Umbau für Süd und West mach eine Senkung der Personal-
und Sachkosten um
fast 50 % möglich. Die Mitarbeiterzahl wird von 241 auf 122 Eisenbahner
zurückgehen. Das
macht die neue Technik möglich.
Von Osterfeld-Süd aus werden alle großen Industrieunternehmen der
gesamte Ruhrgebiets und Niederrheins mit Güterwagen versorgt. Der Sprecher
der Bürgerinitiative "Betuwe - so nicht", Manfred Flore, befürchtet,
dass die Lärmschutzmaßnahmen nicht berücksichtigt und das Gefahrenpotential
sich erhöhen werde.
hesto.
WAZ 28.03.2002 / LOKALAUSGABE / OBERHAUSEN
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